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Bei der Einführung einer E-Commerce-Website ist die Gewinnung der richtigen Kunden von entscheidender Bedeutung für ihren Erfolg. Viele Teams haben Ziele und KPIs, die an die Leadgenerierung und das Website-Engagement geknüpft sind. Je mehr hochwertigen Traffic eine Website anziehen kann, desto wahrscheinlicher ist es, dass Besucher zu Kunden werden. Jüngste Studien haben jedoch gezeigt, dass 32% des direkten und organischen Traffics auf E-Commerce-Websites von ungültigem Datenverkehr (IVT) stammen.
Ungültiger Datenverkehr kann als jeglicher Internetverkehr definiert werden, der von Bots, böswilligen menschlichen Nutzern oder verdächtigen menschlichen Nutzern stammt.
Dies umfasst Click-Farmen, Account-Hacker, Kreditkartenbetrüger, Einkaufsbots sowie harmlose Scraper und Crawler. Unabhängig von der Absicht hinter jedem Bedrohungstyp ist jeglicher IVT ungültig und kann daher nicht zu echten zahlenden Kunden führen.
Da nahezu ein Drittel des E-Commerce-Traffics aus diesen Bots und falschen Nutzern besteht, kann dies eine Vielzahl von Problemen für Einzelhandelsmarketer und Go-to-Market-Teams darstellen. Trichter werden mit falschen Leads verunreinigt, Bot-Traffic führt dazu, dass Artikel innerhalb von Sekunden ausverkauft sind, bevor echte Kunden die Chance zum Einkaufen haben, und Marketing-Analysen werden verzerrt.
In diesem Artikel werden wir einige der häufigsten Bedrohungen, mit denen E-Commerce-Marketer heute konfrontiert sind, eingehender untersuchen und die richtigen Lösungen anbieten, um mit diesen Bedrohungen umzugehen.
6 Hauptsicherheitsbedrohungen im E-Commerce und deren Lösungen
1. Klick-Hijacking
Die Bedrohung: Böswillige Nutzer können einen Handlungsaufruf einrichten, der legitim erscheint, in Wirklichkeit aber ein schädlicher Link in Verkleidung ist. Beim Anklicken führt der Link dazu, dass der Nutzer unbeabsichtigt Malware herunterlädt. Dies setzt den Nutzer dem Risiko aus, dass seine Daten gestohlen oder seine persönlichen Informationen offengelegt werden.
Wie sich dies im E-Commerce manifestiert: Da Betrüger möchten, dass Nutzer auf ihre bösartigen Links klicken, tun sie ihr Bestes, um diese legitim erscheinen zu lassen. Oftmals imitieren sie ein Einzelhandelsunternehmen und bieten spezielle Rabatte oder andere verlockende Angebote an. Dies kann zu Problemen mit dem Kundenvertrauen und der Kundenbindung führen.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass einige der Pop-ups oder Anzeigen von Partnern und Affiliates auf einer E-Commerce-Website betrügerische Links sein könnten. In dem unten stehenden Beispiel führen die Links auf der rechten Seite zu Affiliate-Websites, deren Legitimität der ursprüngliche Herausgeber möglicherweise nicht kennt.
Die Lösung: Einzelhändler sollten sicherstellen, dass alle Werbeanzeigen und Pop-ups auf ihren Websites von seriösen Unternehmen stammen. Wenn sie mit Partnern zusammenarbeiten, sollten sie diesen gegenüber klar kommunizieren, welche Art von Werbetreibenden sie zulassen und welche nicht.
Darüber hinaus können Einzelhandelsunternehmen, die bemerken, dass andere Werbetreibende gegen ihren Firmennamen bieten und die Links zu fragwürdigen Quellen führen, diese bei der Plattform melden, auf der sie dieses Problem festgestellt haben. Dies könnte beispielsweise bei Google Ads, LinkedIn Ads, Facebook Ads oder jeder anderen von Ihnen genutzten Plattform der Fall sein.
2. Bösartige Scraper
Die Bedrohung: Scraper sind Roboter, die dazu konzipiert sind, Websites zu scannen und Daten zu sammeln. Einige sind legitim und werden für harmlose Zwecke eingesetzt, andere hingegen sind mit schädlicher Absicht konzipiert und ausgeführt. Sie scannen eine Website nach Daten und nutzen diese anschließend, um den Geschäftsbetrieb zu stören.
Wie sich dies im E-Commerce manifestiert: Scraper besuchen häufig E-Commerce-Websites auf der Suche nach spezifischen Preis-, Produkt- und Bestandsinformationen. Handelt es sich um einen bösartigen Bot, kann dieser anschließend Produktseiten auf einer anderen Website duplizieren, wobei die Produkte oft zu niedrigeren Preisen angeboten werden. Diese Bots stehlen also nicht nur Kunden von einer legitimen Website, sondern berechnen echten Kunden häufig Bestellungen, die sie gar nicht zu erfüllen beabsichtigen.
Die Lösung: Bots verhalten sich typischerweise wie Bots; sie bewegen sich auf eine Art und Weise durch eine Website, die nicht menschlich erscheint. Sie springen schnell und wahllos umher. Wenn ein Unternehmen ungewöhnliche Aktivitäten auf seiner Website bemerkt, ist es ratsam, diesem Besucher die Rückkehr zu verwehren, um weitere betrügerische Aktivitäten zu verhindern.
3. Falsche Darstellung
Die Bedrohung: Dies tritt am häufigsten auf, wenn Bots und böswillige Benutzer versuchen, ihre digitalen Informationen zu modifizieren, um ihre Identität zu verbergen. Betrügerische Akteure möchten nicht, dass Unternehmen ihren Standort, ihre Kundendemografie oder andere Informationen kennen, die sie möglicherweise als illegitim entlarven könnten.
Dies unterscheidet sich von der bloßen Verwendung eines privaten Browsers oder dem Verstecken hinter einem Proxy; in diesen Fällen werden Informationen spezifisch verändert, um einen Benutzer so erscheinen zu lassen, als hätte er andere Eigenschaften als tatsächlich vorhanden.
Wie sich dies im E-Commerce manifestiert: Wenn ein bösartiger Bot oder böswilliger Benutzer eine E-Commerce-Website besucht, kann er falsche Darstellungen nutzen, um sich als legitimer Kunde auszugeben. Dies erschwert ihre Erkennung, während sie sich auf der Website bewegen und möglicherweise betrügerische Aktivitäten durchführen.
Die Lösung: Falsche Darstellungen können für das ungeübte Auge aufgrund ihrer Natur schwer zu identifizieren sein. Oftmals müssen Cybersicherheits- oder IT-Lösungen implementiert werden, um sie in Echtzeit zu erkennen. Sobald jedoch betrügerische Aktivitäten von einem bestimmten Benutzer ausgehen, der sich hinter einer falschen Darstellung verbirgt, kann dieser Benutzer überwacht oder daran gehindert werden, auf dieselbe Seite zurückzukehren.
4. Kontoübernahmen
Die Bedrohung: Kontoübernahmen treten auf, wenn ein Bot oder böswilliger Benutzer in das Konto eines legitimen Benutzers einbricht. Dies geschieht häufig auf Social-Media-Plattformen, bei email-Anbietern und sogar bei Bankkonten.
Wie sich dies im E-Commerce manifestiert: Viele E-Commerce-Websites ermöglichen es wiederkehrenden Kunden, sich in ein von ihnen erstelltes Konto einzuloggen, um den Einkaufs-, Versand- und Zahlungsvorgang zu erleichtern. Wenn jedoch ein böswilliger Benutzer in dieses Konto einbricht, könnten die Folgen sowohl für das Unternehmen als auch für den Kunden verheerend sein. In diesen Konten sind oft persönliche Daten gespeichert, und es könnten sich schnell Kosten anhäufen, ohne dass der Kontoinhaber davon Kenntnis hat.
Die Lösung: Konten sind weniger anfällig für Übernahmen durch böswillige Benutzer, wenn Schutzmaßnahmen implementiert sind. Die Verwendung von CAPTCHA-Formularen, Sicherheitsfragen und komplexen Passwörtern kann es böswilligen Benutzern etwas erschweren, auf die andere Seite zu gelangen.
5. Kreditkartenbetrug
Die Bedrohung: Kreditkartenbetrug wird sowohl von Bots als auch von menschlichen Benutzern begangen. Er tritt auf, wenn eine gefälschte oder gestohlene Karte für einen Kauf verwendet wird.
Wie sich dies im E-Commerce manifestiert: Wenn ein böswilliger Benutzer eine Kreditkarte stiehlt und dann einen Kauf auf einer bestimmten Website tätigt, wird der tatsächliche Besitzer dieser Karte oft die Belastung anfechten. Dies ist zwar gut für den echten Benutzer, aber schlecht für das Unternehmen. Es verursacht Inventarverluste ohne Entschädigung. Darüber hinaus, wenn ein Bot eine gefälschte Kreditkarte verwendet und eine enorme Menge an Einkäufen auf einer Website tätigt, kostet dies nicht nur den Umsatz des Unternehmens, sondern es wird auch der Bestand für echte zahlende Kunden, die kaufen möchten, aufgebraucht.
Die Lösung: Stellen Sie zunächst sicher, dass Sie ein geschütztes Point-of-Sale-System verwenden. Es können auch Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass Produkte versichert sind, damit keine massiven Gewinne verloren gehen, falls Betrug auftritt. Bösartige Benutzer können auch von zukünftigen Käufen ausgeschlossen werden.
6. Allgemeiner Bot-Verkehr
Die Bedrohung: Zusätzlich zu den zuvor erwähnten Scrapern gibt es im Internet eine Vielzahl anderer Bots. Einige sind absichtlich schädlich, während andere banale Aufgaben ausführen. Da Bots jedoch niemals zu menschlichen Benutzern werden, sollten sie nicht mit dem regulären Kundenverkehr zusammengefasst werden.
Wie sich dies im E-Commerce darstellt: Bots auf E-Commerce-Websites können nach Inhalten oder Daten suchen, Kunden-E-Mails sammeln und diese dann mit Nachrichten überhäufen. Sie können auch auf Werbeanzeigen klicken – entweder auf der Website selbst oder auf anderen Plattformen, die Traffic auf die Website lenken -, was Budgets aufzehrt und Kampagnen auf illegitimen Traffic hin optimiert.
Die Lösung: Ähnlich wie bei bösartigen Scrapern kann allgemeiner Bot-Verkehr manchmal identifiziert werden, indem man das Benutzerverhalten auf einer Website beobachtet und Anomalien wie sporadisches Klicken oder ungewöhnliche Verhaltensmuster beim Wechsel von einer Seite zur anderen in verdächtiger Reihenfolge erkennt. Dies kann in Analyseplattformen wie Google Analytics und auch durch Heatmap-Anbieter beobachtet werden. Diese Benutzer können dann von weiteren Besuchen der Website ausgeschlossen werden.
Fazit
IVT kann in E-Commerce-Websites viele Formen annehmen, aber Aufklärung ist der erste Schritt zum Schutz von Websites vor betrügerischen und bösartigen Aktivitäten. Die Aufmerksamkeit auf das Benutzerverhalten zu richten, Kundenidentitäten zu validieren und zuvor bösartige Benutzer herauszufiltern, ist ein guter Ausgangspunkt, um dieses Problem zu bekämpfen.
Allerdings kann es schwierig und manchmal unmöglich für Großunternehmen sein, jeden einzelnen Besucher im Auge zu behalten. Wenn dies für Ihr Unternehmen der Fall ist, erwägen Sie die Implementierung von Go-to-Market-Sicherheit für einen ganzheitlichen Schutz.
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